Wir unterstützen die Interessen von geflüchteten Menschen, die in Pulheim Schutz suchen. Personen, die politisch, rassistisch, geschlechtsspezifisch, durch Kriegshandlungen oder religiöse Verfolgung in unsere Stadt kamen, begleiten wir bei Ihren verschiedenen Fragen. Wir erklären das deutsche soziale Netz und helfen ehrenamtlich als Lotsen gegenüber politischen Gremien, Verwaltungsstellen, Sozialleistungsträgern und gegenüber der Öffentlichkeit. Wir erklären den Neubürgern, welche unausgesprochenen Verhaltensweisen und Regeln es gibt, welche Hausordnung grundsätzlich gilt und vieles mehr.

Integration durch Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung von Menschen mit Fluchtgeschichte liegt uns am Herzen. Wir unterstützen und bestärken altersgerechte Teilhabe und Selbstbestimmung durch unsere Beratungsmöglichkeiten und Gruppen. Freizeitgestaltung, Sprachvermittlung und individuelle psychosoziale Betreuung werden angeboten.

Zusammengefasst heißt das:

Begleitung beim Ankommen in unserer Stadt bedeutet…

… Anleitung zur Selbsthilfe finden,

… Sprache lernen und Arbeit aufnehmen,

… Solidarität leben,

… Kultur mitgestalten.

Alternativer Deutschkurs

Mittwochs um 15.30 Uhr bis ca. 17.00 Uhr – Treffpunkt POGO, das Caritas Jugendzentrum

Jede und jeder, der gerne seine Deutschkenntnisse erproben will, ist herzlich willkommen.

Spazierengehen und Deutsch reden mit Bettina Hermges und Claudia Perez Cobo

Das Feld zwischen Pulheim, Sinnersdorf und Stommeln

Wir möchten bei der Gelegenheit auch die schöne Umgebung von Pulheim kennenlernen.

Ein Rückblick von Ingrid Rodig

Begleiterin für Geflüchtete seit 2015

Es trafen 2015 sehr viele Menschen in Pulheim ein. Ich meldete mich und bot der Verwaltung Unterstützung an. Mit einem Team anderer Ehrenamtlicher ging ich in eine Schule, in der ca. 40 Personen in Klassenzimmern wohnten. Keiner sprach deutsch. Es war sehr heiß und es gab nur 2 Kühlschränke für alle. Also beschafften wir Helfer Kühlschränke. Es wurde kalt, wir organisierten Winterkleidung. St. Martin war ein besonderes Ereignis. Wir gingen mit den Kindern und ihren Laternen zum Martienszug. Die Kinderaugen leuchteten.

Menschen zogen in das neue Haus nach Brauweiler Donatusstrasse um. Ich kümmerte mich um Familien, den Kindergarten, die Schule. Mit den Familien machte ich Ausflüge zum Zoo, zum Minigolf, an die Groof. Die Familien zogen zum Teil zurück nach Pulheim. So wurde eine gemeinsame Weihnachtsfeier für alle organisiert. Der Weihnachtsmann kam und es gab für die Kinder Geschenke.

Ich füllte mit den Leuten sehr viele Anträge aus:

BUT-Leistungen für die Schule, Essensgeld, für die Klassenfahrt, für Sommerspiele oder Nachhilfe. Anträge bei der Familienkasse wurden notwendig, damit das Kindergeld und später der Kinderzuschlag gezahlt wurde. Anträge für Wohngeld oder Bearbeitung von Fragebögen für die Krankenkasse wurden erforderlich. So begleitete ich in den vergangenen Jahren viele Kinder in den Kindergarten, zur Schule, zu Ärzten, ins Krankenhaus. Ich unterstützte den Weg zum Rechtsanwalt und betreute die Kinder, wenn die Familie in Not war.

So bin ich “Oma für alle Fälle” für eine 7-köpfige Familie geworden.